Klassen M9, Vk1 und M10 am 17.10.2023

 Zuerst besuchten die Klassen die ehemalige Synagoge in Sulzbach-Rosenberg.

Frau Meier führte die Klassen durch die Räume und beschrieb anfangs den Eingang mit dem Sternenhimmel sowie das Waschbecken zum Reinigen der Hände.

Im Innenraum waren die Schüler sehr erstaunt, wie lange ein Ton hörbar ist, was Frau Meier mit der Kuppel erklärte.

Der Raum wurde mit Solnhofener Platten gefließt, in der Mitte befand sich das Vorlesepult Bima, an der östlichen Wand der Toraschrein.

Für die Gläubigen befanden sich an drei Seiten in drei Reihen Gebetsstühle.

Sehr ausführlich erzählte Frau Meier die geschichtliche Entwicklung über die Ansiedlung der jüdischen Familien. So lebten 1805 noch 303 Juden in Sulzbach-Rosenberg. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wanderten immer mehr Gemeindemitglieder in die Ballungsräume ab. Da die Gemeinde zu klein wurde, erfolgte der Anschluss an die Amberger jüdische Gemeinde. Die Synagoge ging als Heimatmuseum in den Besitz der Stadt über.

1945 wurde die Synagoge an die Familie Berger verkauft, die die ehemalige Synagoge als Büro- und Lagerräume verwendete.

Vor 10 Jahren kaufte die Stadt Sulzbach-Rosenberg die ehemalige Synagoge und es entstand ein jüdisches Museum, in dem auch Konzerte stattfinden.

Anschließend besichtigten die Schüler den jüdischen Friedhof.

Martin Melchner erzählte, dass ein jüdischer Friedhof immer bestehen bleibe.

1936 wurde Rosa Rothschild als letzte bestattet, seitdem gilt der Friedhof als geschlossen. Die Schüler hörten auch viel Interessantes über die jüdische Beerdigungskultur und Grabgestaltung und stellten immer wieder Vergleiche zu christlichen Begräbnisstätten an.

Insgesamt ein spannender Einblick, wie „jüdisches Leben“ im toleranten Miteinander das Sulzbacher Land viele Jahrhunderte geprägt hat.

Damit wurde auch das Wochenmotto der Schule „teilhaben“ im Bereich Religion deutlich.

                                                                                         (S. Nittke, Oktober 2023)